Weitere hochmoderne Spezialwagen bis 500 t Nutzlast auf der Schiene sind ab sofort verfügbar.
Gute Nachrichten für die Verlader von Sondertransporten auf der Schiene: Neue Möglichkeiten und Kapazitäten.
Die Spedition Kübler aus dem schwäbischen Michelfeld ist längst nicht mehr nur durch spektakuläre Transporte von Flugzeugen und Schiffen bekannt. Bedingt durch immer schwierigere Voraussetzungen beim Straßentransport setzt man seit vielen Jahren beim Transport schwergewichtiger Waren vermehrt auf die Eisenbahn. Mit eigenen Sonderzügen und sechs eigenen Spezialwagen werden Gewichte bis zu 348 t befördert und im kürzlich eingeweihten trimodalen Terminal in Mannheim mit 500t Brückenkran umgeschlagen. Hier ist die perfekte Synergie der Verkehrsträger Schiff und Bahn gegeben. Kübler hat erreicht, was die Bundesregierung mit dem Masterplan Schiene in dieser Form nicht schafften: Ein süddeutscher Großkunde setzt vermehrt auf die Schiene und versendet regelmäßig einen Großteil seines Werksausstoßes mit Stückgewichten bis 215 t mit dem Kübler-Sonderzug via Schwergutzentrum Mannheim in die ARA-Häfen.
Neubau von 32-achsigen Tragschnabelwagen
Mit dem Neubau eines 24-achsigen Tragschnabelwagens durch Kübler Heavy Rail konnte vor vier Jahren die Nutzlast auf 348 t erhöht werden. Doch der Bedarf bei schweren Großtransformatoren, Generatoren und Maschinenteilen wächst weiter. Deutschlands größter Übertragungsnetzbetreiber sah dies ebenso und beauftragte Kübler Heavy Rail unlängst mit dem Neubau eines 32-achsigen Tragschnabelwagens für den Ausbau der konzerneigenen Flotte. Die Indienststellung ist für Mitte 2020 vorgesehen und setzt einen Meilenstein beim Fahrzeugbau durch die Kübler-Gruppe.
Der operative Bereich expandiert kräftig:
Die Kübler Spedition einigte sich mit der österreichischen ITB (Internationale Tieflader Bahntransporte), ein Fachbereich der Felbermayr-Gruppe, auf die anteilige Akquisition eines 32-achsigen Tragschnabelwagens mit 500 t Nutzlast. Der Wagen ist ab sofort ständig am Kübler Standort in Mannheim stationiert und steht dem deutschen Markt exklusiv über den Anteilseigner Kübler zur Verfügung.
Heinz Rößler, Inhaber von Kübler und Thomas Grabuschnigg, Bereichsleiter von Felbermayr-ITB zeigen sich zufrieden über die neuen Möglichkeiten:
„Felbermayr-ITB und Kübler sind jeweils in ihrer Region etabliert. Die Kunden schätzen die Leistungsfähigkeit beider Unternehmen und den ausgesprochen guten und flexiblen Service. Durch die gemeinsame Nutzung von Equipment können wir die Kundenwünsche noch schneller und terminsicherer erfüllen.“
Thorge Clever, bei Kübler für die intermodale Transportabwicklung von Großtransformatoren und Bahntransporte zuständig, ergänzt:
„Bislang gab es in Deutschland nur einen einzigen Wagen mit max. 454 t Nutzlast, der sehr langfristig gebucht werden musste. Damit hat es nun ein Ende: Zusätzlich zu dem in Mannheim stationierten 32-achser stehen noch zwei baugleiche Fahrzeuge unseres Partners in Österreich zur Verfügung. Bei Verzögerungen, z.B. durch Baustellen auf dem Bahnnetz, kann schnell ein Ersatzfahrzeug geordert werden, für das die vorhandene Fahrgenehmigung gleichlautend weiter gilt.“
Clever freut sich bereits auf den neuen Wagen und seine Möglichkeiten:
„Der neue hochmoderne Wagen ist über 60 t leichter als sein 50 Jahre alter Pendant. Damit können wir nun schwerste Lasten auf Routen mit niedrigerer Streckenklassen befördern, da die Radsatzlasten nun deutlich geringer ausfallen. Und es geht jetzt auch breiter: Der neue Wagen hat eine maximale Seitenverschiebbarkeit, womit die Ladungen bei Hindernissen noch weiter zur Seite verschoben werden können.
Alle Funktionen können während der Fahrt genutzt werden. Das früher notwendige Halten und Verstellen im Stand kann gespart werden. Großer Vorteil: Man ist schneller am Hindernis vorbei und bekommt deshalb auch kürzere Zeitslots zugeteilt, in denen ohne Störung des übrigen Bahnverkehrs gefahren werden kann. Wir gehen von kürzeren Laufzeiten als bisher aus.“
Rößlers Fazit fällt für die heutige Zeit wohlklingend optimistisch aus:
„Wir blicken sehr zuversichtlich in die Zukunft und freuen uns, unseren Kunden ab sofort lückenlose technische Lösungen anbieten zu können. Zusammen mit der Straßentransporttechnik, Umschlaganlagen, eigenen Schiffslinien und der hauseigenen Montageabteilung können wir im Bereich Power + Grid nunmehr alles aus einer Hand anbieten.“
Grabuschnigg ergänzt:
„Beide Unternehmen bieten in Ihrer Region Straßen-, Wasser- und Bahntransporte mit eigenem Equipment an und betreiben eigene Schwergutterminals. Wir sind sicher, dass unsere Kunden von der Zusammenarbeit profitieren. Europaweite Leistungen können jetzt terminsicher und flexibel bei nur einem Ansprechpartner geordert werden.”
Technische Daten:
Typ: TSW500 Bezeichnung: Tragschnabelwagen
Radsatzzahl: 32 Länge LüP: 63,80 m
Eigengewicht: 201,4 t Nutzlast: 500,0 t
Heb- /Senkbar: 575/225 mm Seitenverschub: +/- 550 mm
Geschwindigkeit: leer 100 km/h beladen 65 km/h