Viele Wege führen nach Rom – aber bei Schwertransporten mit Übergröße oder Übergewicht ist dies anders, hier gibt es oftmals nur eine einzige Möglichkeit, um ans Ziel zu kommen.
Damit das nicht mehr so ist, hat die Spedition Kübler ein leistungsfähiges Terminal im Hafen Mannheim eröffnet. Hier können die Verkehrsträger Straße – Schiene – Wasser optimal miteinander verknüpft werden.
Bei herrlichem Sommerwetter wurde am Wochenende das neue Schwergutzentrum in Mannheim eröffnet und eingeweiht. Mancher Besucher kam beim Anblick der gewaltigen Halle mit dem riesigen 500 t tragenden Deckenkran aus dem Staunen nicht mehr heraus. Eines ist sicher: Mit dieser Anlage sind die Möglichkeiten der Seehäfen Rotterdam und Antwerpen ein ordentliches Stück in den Süden gerückt. Montagen, Verpackungen, Umschläge und Lagerungen, welche bisher nur in den großen Seehäfen technisch möglich waren, können nun bereits in Süddeutschland vorgenommen werden.
Heinz Rößler, Geschäftsführer von der Michelfelder Kübler Spedition, hatte schon immer die Vision, die Straßen zu entlasten und Güter auf die Schiene und den Wasserweg zu bringen. Bereits seit 2004 betreibt man eine Schwergutlinie auf dem Rhein. Wöchentlich und bei Bedarf öfter, werden Projektladungen mit Maschinen, Behältern und Anlagenteilen im Mannheimer Hafen vom LKW aufs Schiff umgeladen und so Straßen, Umwelt und Geldbeutel entlastet. Immer an den Wünschen der Kunden orientiert, wurde 2015 zusätzlich ein 30.000 m² großes Areal gepachtet und mit einem 100 t hebenden Hafenkran ausgerüstet. Eine ideale Anlage um Bausektionen von Windenergieanlagen umzuschlagen und zu lagern.
Schnell wurden die Transporte für Windernergieanlagen in den süddeutschen Raum bis Mannheim auf Rheinschiffe verlagert und nun müssen nur noch die letzten Kilometer zu den Windparks auf der Straße befördert werden.
Zusammen mit einem wichtigen Kunden, der MAN Energy Solutions, wurde ein neues Transportkonzept entwickelt. MAN ES baut in Augsburg Schiffs- und Kraftwerksmotoren mit über 320 t Gewicht. Doch die Möglichkeiten auf der Straße „bröckeln“ sinnbildlich und es ist fünf vor zwölf, nach Lösungen zu suchen. Denn ohne ordentliche Infrastruktur wird MAN ES mit seinen 5000 Beschäftigen einen Lieferkollaps erleben.
Deshalb arbeitete Kübler alternative Konzepte auf der Bahn und dem Schiff aus, hat letztendlich sogar einen Schienentiefladewagen mit 348 t Tragkraft gebaut. Seit zwei Monaten fahren nun regelmäßig Sonderzüge zwischen Augsburg und Mannheim. Und im Herzstück, dem Schwergutzentrum, werden die riesigen Motoren endmontiert, verpackt und per Rheinschiff versendet.
Aber nicht nur für Großmotoren steht das Schwergutzentrum offen. Jedes Ladegut und jeder Kunde ist willkommen. Mannheim soll sich zur Dienstleistungsplattform und Drehscheibe für Schwergut entwickeln, welches von oder nach Süddeutschland transportiert wird.
Am vergangenen Wochenende wurden dem interessierten Publikum und über 400 geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung die Möglichkeiten der neuen Anlage präsentiert. Schauverladungen, eine komplette Fahrzeugschau bis hin zum 350t-Straßentieflader, Fahrzeugdemonstrationen und Filmshows rundeten das Programm mit vielen Höhepunkten und interessanten Gesprächen ab.
Ab sofort stehen in Mannheim über 100.000 m² Hallen- und Freiflächen, sowie sechs Krane bis zu 500 t Tragkraft zur Verfügung. Zum Anlegen der Schiffe bietet Kübler 1,6 km Kailänge, ausreichend für über 10 Schiffe und für Züge eine Gleislänge von 3,4 km Länge zur Verfügung.
Mit Montagemöglichkeiten direkt am Wasser eröffnen wir unseren Kunden neue Möglichkeiten mit diesem Schwergutterminal direkt am Rhein, angebunden an die ARA-Häfen über unsere wöchentliche Schwergutlinie.