Das Schwergutzentrum Mannheim beweist sich als guter Knotenpunkt der Verkehrsträger.
Wenn eine 231 t schwere Stahlwalze aus Übersee nach Deutschland reist, ist das zunächst auf dem Wasserweg problemlos möglich.
Geeigneter Laderaum in Seeschiffen und Binnenschiffen steht zur Verfügung und auch für die Umladung im Seehafen gibt es die notwendigen leistungsstarken Hafen- und Schwimmkrane.
Die Herausforderung für den Spediteur fängt aber in Deutschland an, sobald die letzte Meile vom Hafen zum Empfänger zu planen ist.
Sofort ist klar, dass ein Gewicht von 231 t keine längere Strecke auf der Straße zurücklegen kann. Viele Brücken wären zu schwach.
Um ein Stahlwerk im Saarland zu erreichen, wurde bisher der Schiffstransport bis zum Hafen Saarlouis gewählt. Dort konnte der Umschlag nur mittels einem gewaltigen Gittermastkran bewerkstelligt werden. Die anschließende 10km lange Straßenetappe bis zum Empfänger war wiederum mit Herausforderungen, wie Transportgenehmigung, Achslastbeschränkung, Nachrechnung von Brücken gespickt.
Die Spedition Kübler denkt bei so einer Anfrage trimodal. Man bewertet alle Verkehrsträger neutral und entscheidet sich für die beste Lösung. Dabei stehen kaufmännische, wie auch sicherheitstechnische Aspekte gleichermaßen im Vordergrund.
Die Lösung für diese Transportanfrage konnte Kübler gezielt ausarbeiten, da außer einem sehr großen Straßenfuhrpark auch ein über 100 Einheiten umfassender Wagenpark an Schienentiefladewagen zur Verfügung steht.
Die Lösung sah vor, dass die Walze mit dem Binnenschiff bis zum Schwergutzentrum nach Mannheim gebracht wird. So sparte man bereits bei der Schiffsfracht etwas ein. Der Umschlag am Kübler-500t-Kran konnte ohne genaue Terminabstimmungen „just in time“ gemacht werden und war bei weitem nicht so aufwendig, wie ein vergleichbarer Umschlag mit Mobilkrane.
Die Walze wurde dann am Kai zwischengelagert, bis der ausgewählte Bahnwagen ladebereit war und der Sonderzug terminiert war.
Der Vorteil, dass man beim Verkehrsträgerwechsel die Terminschnittstellen besser variieren kann, zahlte sich aus.
Am Tage der Verladung wurde die Walze vom Hafenpersonal im Beisein des Wagenmeisters aufgesetzt und zugleich gesichert.
Die formschlüssige Verpallung mit Holz, die Niederzurrung mit Spannketten und die Abnahme des Wagens erfolgt in Personalunion von Mitarbeitern der Spedition Kübler und dem Partnerunternehmen NeSA, welches die Traktion des Wagens vornahm.
Der Sonderzug setzte sich am Abend fahrplanmäßig in Bewegung und erreichte nach nur vier Stunden Fahrzeit sein Ziel im saarländischen Dillingen.
Mit Ankunft hörte aber der Service noch nicht auf:
Statt den Wagen nur abzustellen, wurde er mit der Privatlok von NeSA bis zur Entladestelle rangiert. Nach der Entladung wurde das Ladungssicherungsmaterial und der Leerwagen wieder übernommen und zum nächsten Einsatzort gefahren.
Dieses Beispiel zeigt, wie einfach man es haben kann, auf die Bahn umzusteigen.
Kübler bietet einen „one-call-Service“ und kümmert sich um alle Dinge aus einer Hand mit eigenem Material und Personal.